Die Entwicklung des Dorfes „Grüne Aue“ zum beliebten Ausflugsort Grünau

Der Name des heute bekannten Grünaus lautete ursprünglich „Grüne Aue“ und bezeichnete ein kleines Dorf, das sich mit seinen nur vier Einwohnern an der Dahme ansiedelte. Die Entstehung des ruhigen und idyllisch am Ufer gelegenen Dörfchens ist im Frühling 1749 zu datieren. Nach 1866 konnte sich die „Grüne Aue“ durch die Errichtung einer Eisenbahnhaltestelle sowie durch eine Anlegestelle der Dampfschifffahrt zu einer allgemein gut zugänglichen Ortschaft entwickeln.

 

Bereits zu dieser Zeit begann die Beliebtheit Grünaus zu wachsen. Die grüne Gegend mit fröhlich zwitschernden Vögeln und ein klein wenig bayrischem Charme begann sich großer Beliebtheit zu erfreuen. Noch heute hat die Ortschaft eine beruhigende Wirkung auf den gehetzten Stadtmenschen und hinterlässt ein Gefühl von Heimat beim Naturmenschen.

 

Bedingt durch die Ruderregatten, die seit 1868 in aller Regelmäßigkeit in Grünau ausgetragen wurden, stieg das Interesse an Grünau in rasendem Tempo. Grünau zog immer mehr Menschen an, die nach Erholung suchten. Hier im Grünen hatten viele einen geeigneten Ort gefunden, ihren Sommer zu verbringen und in der Natur neue Kraft zu schöpfen.

 

Als das Bürgertum im Laufe der Jahre Einzug in die Region fand, konnten Villen, Restaurants und Fabriken entstehen. Die Regattastrecke, die im Jahr 1900 zusammen mit einem Pavillon für den Kaiser angefertigt worden war, rief den Wassersport in der Region ins Leben und bildete die Grundlage für alle zukünftigen deutschen und internationalen Regatten.

Die Geschichte des Wassersports wird im Wassersportmuseum Grünau mit viel Liebe detailliert erzählt und veranschaulicht.

 

Zusammen mit Adlershof und Altglienicke bildete Grünau im Jahr 1905 für eine verbesserte Infrastruktur ein gemeinsames Wasserwerk. 1908 wurde das Gas- sowie das Elektrizitätsnetz ausgebaut.

 

Die wunderschönen Villen, die die grüne und malerische Ortschaft schmücken, lassen Grünau zu einem Villenvorort Berlins werden, der seine Besucher und Anwohner durch seine einzigartige Landschaft und Architektur zu verzaubern weiß. Der bekannte Schriftsteller Stefan Heym (1913-2001), der seine Tage gerne im wunderschönen „Kaffee Liebig“ im Ort verbrachte, gehörte zu den namhaftesten Einwohnern Grünaus.

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